Konstruktive Massnahmen zur Verbesserung des Schallschutzes
Bei mehrschaligen Konstruktionen wird über die Kopplung der einzelnen Schichten ein Grossteil der Schallenergie übertragen. Dies kann unter anderem durch die Verringerung der Verbindungspunkte, die Änderung des Verschraubungsmoments und den Einsatz weichfedernder Rigips® Tragprofile minimiert werden. Durch das zusätzliche Anbringen einer Installationsebene lässt sich die Schall-Längsleitung bei hohen und mittleren Frequenzen weiter reduzieren.
Mit folgenden konstruktiven Massnahmen lassen sich in Holzbausystemen weitere schalltechnische Verbesserungen erreichen:
- Doppelte Beplankungen
- Abgehängte Unterdecken (mit Rigips® Federschienen, Direktabhängern oder Justierschwingbügel)
- Vorsatzschalen/Installationsebenen (mit schallentkoppelten Rigips® Justierschwingbügeln)
Mehr darüber erfahren Sie in unserer Broschüre Planungsgrundlagen - Schallschutz
Optimierter Aufbau von Holzbalkendecken für mehr Schallschutz
In umfangreichen Prüfungen am ift Rosenheim hat Rigips neue Erkenntnisse zum Schallschutz von Holzbalkendecken in Neu- und Altbauweise gewinnen können.
Rigips Schallprüfungen in Altbauweise
Durch Variation des unteren sowie oberen Aufbaus der Decke können deutliche Schallverbesserungen erreicht werden. In den Untersuchungen von Rigips wurde beispielsweise deutlich, dass bei mit einer abgehängten Unterdecke und Mineralwolle im Deckenhohlraum eine deutliche Verbesserung bewirkt werden kann.
Die Aufbringung von Rigidur Ausgleichsschüttung und Rigidur Estrichelementen kann zudem erhebliche Verbesserungen im Luft- und Trittschallschutz ohne Einbringung von zu viel zusätzlicher Masse erzielen.

Zu den detaillierten Schallprüfungsergebnissen von Holzbalkendecken in Altbauweise.
Rigips Schallprüfungen in Neubauweise
Laut den Schallprüfungen von Rigips können sich unterschiedliche Aufbauten der Deckenober- und -unterseite positiv auf den Schallschutz bei Holzbalkendecke in Neubauweise auswirken. So ist beispielsweise eine deutliche Verbesserung der Tritt- und Luftschalldämmung möglich, indem beim unteren Deckenaufbau eine einfache Holzlattung mit einer Unterkonstruktion durch Rigips schallentkoppelte Direktabhänger mit C-Deckenprofilen ausgetauscht wird.
Mit den in der Broschüre «Technik & Verarbeitung: Schallschutz von Holzbalkendecken» ausführlich beschriebenen Anpassungen des unteren und oberen Deckenaufbaus in der Neubauweise können Verbesserungswerte von bis zu 37 dB im Tritt- und Luftschall erzielt werden.

Zu den detaillierten Schallprüfungsergebnissen von Holzbalkendecken in Neubauweise.
Welche sind die grössten Einflussfaktoren auf den Schallschutz bei Holzbalkendecken?
Aufgrund Untersuchungen von Rigips an Holzbalkendecken in Alt- und Neubauweise konnten weitere Erkenntnisse erlangt werden. In diesem Abschnitt wird der Einfluss der folgenden Fälle auf den Schallschutz dokumentiert:
1. Vergrösserung des Abstandes der Abhängung
Beim Trittschall konnte durch unsere Untersuchungen festgestellt werden, dass ein grösserer Abstand der Abhängung eine Verbesserung bewirken kann. Durch die Verdoppelung der Abhängerabstände, halbiert sich die Anzahl der Abhängepunkte und somit die direkte Schallübertragung über die Abhänger in die Unterdecke. Beim Luftschall wurde gezeigt, dass der Einfluss der grösseren Abstände auf den Luftschall sehr gering ist. Hinweis: Die Statik der Unterdecke ist dabei immer zu berücksichtigen!
2. Flächenmass des Einschubes
Gemäss den Untersuchungen von Rigips ist mit einer Varianz von 0 kg/m² bis 120 kg/m² der Flächenmasse des Einschubs im Blindboden eine Verbesserung von maximal 3 dB im Trittschall zu erwarten. Im Luftschall sind Verbesserungen von bis zu 7 dB gemessen worden.
3. Anzahl der Beplankungen
Durch Erhöhung der Beplankungsanzahl ist eine Verbesserung des Schallschutzes möglich.
4. Freitragende Unterdecke
Im üblichen Fall sind Unterdecken direkt oder abgehängt an der Rohdecke befestigt. Mit Hilfe von „schallentkoppelten“ Abhängern kann die direkte Weiterleitung des Schalls durch den „Gummipuffer“ in die Unterdecke eingedämmt werden. Noch besser wäre eine völlige Abkopplung der Unterdecke von der Rohdecke. Dadurch verhindert man die Weiterleitung von Körperschall direkt in die Unterdecke.
Ausführliche Infos und detaillierte Schallprüfungsergebnisse zu den grössten Einflussfaktoren finden Sie in unserer Broschüre «Technik & Verarbeitung: Schallschutz von Holzbalkendecken».
Berechnung der Trittschallpegel
Die Körperschalldämmung einer Decke wird durch den bewerteten Standard-Trittschallpegel Ln,T,W (dB) gekennzeichnet. Im Gegensatz zur Luftschalldämmung (Messung der Schallpegeldifferenz zwischen zwei Räumen) sollte bei Messungen zum Trittschall ein möglichst niedriger Pegel erreicht werden. Massgeblich dafür sind im Aufbau der Decke berücksichtigte Faktoren wie eine tiefe dynamische Steifigkeit der Trittschalldämmung oder hohe Massen des Estrichs und der Rohdecke. Aus diesem Masse-Feder-System sollte eine möglichst tiefe Resonanzfrequenz resultieren, wobei sämtliche Schallenergie, welche über dieser Frequenz liegt, gedämmt wird.
Detaillierte Informationen zum Trittschallpegel
Trittschalldämmende Deckenaufbauten
Rigips® Systemlösungen für Deckenkonstruktionen sind in der Bauteildatenbank der Lignum für schallschutzoptimierte Bauteile enthalten. Die dort aufgeführten Kennwerte stammen aus umfangreichen Untersuchungen aus dem Schalllabor der EMPA in Dübendorf und weiteren akkreditierten Prüfinstituten.Zur Lignum Bauteildatenbank für schallschutzoptimierte Bauteile
Systemanwendungen im Holzbau
Holzständerwände mit statisch wirksamer Beplankung
Holzständerwände ohne statisch wirksame Beplankung
Bodensysteme